Städtische Bibliothek Heidenheim
Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Drei Hochpunkte im städtischen Raum
Die neue Bibliothek in Heidenheim bezieht seine räumliche Position aus dem Vis-a-Vis zur Kirche, dem kräftigen Baukörper der Stadtverwaltung und eröffnet mit einem dritten Hochpunkt an der Schnittstelle der drei Gebäude einen öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Der markante Hochpunkt mit seiner präsenten Eingangssituation setzt Bücher, Medien und damit Wissen im Allgemeinen in einen spannenden stadträumlichen und inhaltlichen Kontext.
Gebäudekonzept
Einladend soll sie sein, die Bibliothek und auch einen freien, lichten fast schon bedeutsamen aber dennoch demokratischen Charakter haben. Es geht hier um einen Ort der Wissen und Bildung ausstrahlt. Die klare Gebäudeform mit dem klaren städtebaulichen Höhenakzent zeigt sich im Inneren als eine Hülle, die die Geschossebenen wie ein Bücherregal zeigt. Die gereihte angeordnete Treppenanlage führt in die verschiedenen Regalebenen. Der Veranstaltungssaal wirkt durch die Eingangsfassade auf den Platz. Das Materialkonzept folgt klaren geometrischer Formen, dem Prinzip der großen Hülle um einen großen Raum. Außen sandfarben geschlemmter Klinker und Glas, sonst nichts als die klare Form. Innen weiße Wände und Decken, der Boden im Erdgeschoss aus gegossenem Stein. In der Bibliothek Böden und Mobiliar aus Eichenholz. Die Bücher und Medien, dezent beleuchtet, spielen die Hauptrolle. Das Cafe an der höchsten Stelle bietet einen Blick auf die Stadt und lädt zum Verweilen ein.
Innenräume
Während sich die Architektur außen klar durch ein Material definiert, setzt sich dies im Innenraum fort. Im Erdgeschoß stimmt man sich langsam auf den Innenraum ein. Durch die zurückhaltende Materialgebung aus fugenlosem, warmtonigem Terrazzoestrich und weißen Wand- und Deckenflächen erlebt man noch intensiv den Bezug nach außen durch die großzügigen Fensterflächen und das Schattenspiel. Der lichtdurchflutete Luftraum gibt noch genügend Raum für Kommunikation und Freiheit, bevor man sich in die einzelnen Nutzungen zurückzieht, um sich der inneren Entfaltung zu widmen. Der Marktplatz der Bibliothek lässt erahnen, welche Atmosphäre in den oberen Geschoßen vorherrscht. Hier kommt man zum ersten Mal in Kontakt mit dem warmen Holzelement. Die Theke in Dialog mit der nach oben führenden Himmelstreppe begleitet den Besucher in die Welt der Bücher. In den Bibliotheksgeschoßen werden der Holzboden und die innenseitige Holzverkleidung der Brüstungen von der Treppe aus fortgeführt. Zusammen mit den Regalen und Thekenelementen im gleichen Material ist die Grundlage gelegt für ein angenehmes, entspanntes Raumgefühl. Die klar organisierten, hell erleuchteten Bibliothekszonen schließen an locker möblierte Kommunikationszonen mit runden Rückzugsbereichen an. Diese Zonen zeichnen sich auch durch ein angenehmes, diffuses Allgemeinlicht aus, das nur an bestimmten Stellen (z.B. Leseplätze) durch Einzelplatzleuchten ergänzt wird. Immer wieder setzen weiße und dezent farbige Möbel Akzente. Akustikdecken schaffen eine allgemein gedämpfte Geräuschkulisse. Zusätzliche Akustikpaneele an Wandflächen ergänzen in belebteren Bereichen (z.B. Jugendbibliothek) die akustisch wirksamen Flächen.
Freiraum
Während
Lange Bänke, Wasserfläche und Baumpflanzungen schaffen Identität und markieren den Platz vor der Bibliothek. Mit einer einheitlichen Belagstruktur aus hellen und dunklen Granitsteinen, und Sitzgelegenheiten aus Stein mit Robinienauflagen entsteht ein eigenständiger Charakter und schafft eine gemeinsame Basis. Die Tiefgaragenzufahrt wird durch eine hohe lange Sitzbank zum Platz hin ausgeblendet. Eine Reihe aus Säuleneichen filtert das Gegenüber an der Helmut-Bornefeldstrasse. Die Fahhradstellplätze ordnen sich östlich der Bibliothek und an der TG-Abfahrt an. Die Zufahrt zu den Tiefgaragen erfolgt über die Christian-Strasse. Die Ausfahrt der TG unter der Stadtverwaltung läuft ebenso wieder ab. In der Helmut-Bornefeld-Strasse läuft der Verkehr in Einbahnregelung aus der TG unter dem Friedrich-Degler-Platz ab. Eine Anzeige an der Einfahrt zur Christian-Strasse informiert über die Anzahl der freien TG-Plätze.
INFO
Auslober
Stadt Heidenheim
Leistungszeitraum
2013
Flächen
BGF: 6.675 m²
BRI: 28.004 m³